Das Munotglöggli

Als Alarmglocke warnte es die Bevölkerung

Das «Munotglöggli» (Munotglöcklein) im Dachreiter des Turmes wurde 1589 in der Werkstatt des Hans Frei in Kempten (D) gegossen. Als Alarmglocke warnte es die Bevölkerung bei Bränden oder feindlichen Angriffen. Noch heute wird die Glocke allabendlich um 21 Uhr fünf Minuten lang von Hand geläutet – ehemals das Signal zum Schliessen der Stadttore und Wirtshäuser.

Der etwas wehmütige Klang der Glocke inspirierte Ferdinand Buomberger (1874–1946) zu seinem bekannten Lied «Munotglöcklein». Es erzählt, wie ein eifersüchtiger Munotwächter beim Anblick seiner treulosen Liebsten die Glocke so heftig geläutet habe, dass diese sprang.

Nach einer wohl erst im 19. Jahrhundert entstandenen Sage erinnert das 21 Uhr-Läuten an einen Schaffhauser Adligen, der auf der Rückreise von einem Kreuzzug in einem Unwetter vom Weg abkam und nahe der Stadt ertrank.

Wie das Munotglöcklein klingt, hören Sie hier.

Foto: ProSpect GmbH

Das Munotglöcklein ist rund 70 cm hoch und wiegt 420 Kilogramm.


Inschrift auf dem Munotglöcklein:
«Aus dem Feuer bin ich geflossen, Hans Frei zu Kempten hat mich gegossen. Wächter gib Acht (merk auf) mit ganzem Fleiss, um die neunte Stunde zur Nacht sollst du mich läuten. Im Jahre des Herrn 1589»