Ein Blinder Koloss

Zum Schutz der Stadt Schaffhausen

Der monumentale Eindruck des Munots kann nicht über dessen fortifikatorische Schwächen hinwegtäuschen. Gegen einen Angriff wäre er nur schwer zu verteidigen gewesen und hätte zum Schutz der Stadt Schaffhausen wenig beitragen können.

Bereits kurz nach der Fertigstellung kamen erste Zweifel an der Kriegstauglichkeit der Festung auf. Zwar gab es immer wieder Pläne für Nachbesserungen, die jedoch aus Kostengründen kaum ausgeführt wurden. Strategisch heikel war insbesondere das flache und unbefestigte Vorgelände.

Der nördliche Zugang vor uns wurde während der Bauzeit für Materialtransporte und später als Stadttoranlage genutzt. Verteidigungstechnisch ist er hier auf der Feindseite aber unsinnig. Im Laufe des 17. Jahrhunderts mauerte man das Tor zu und öffnete es erst bei der Restaurierung im 19. Jahrhundert wieder.

Grundriss der Munot-Kasematte mit Schiessluken und Schusswinkeln. Die Feindseite (Nordseite) besitzt erstaunlicherweise nur wenige Schiessöffnungen, so dass anrückende Feinde kaum wirksam hätten bekämpft werden können.


Bild: Museum zu Allerheiligen Schaffhausen, Inv. B5117

Bild: Museum zu Allerheiligen Schaffhausen, Inv. B5117

Der bereits baufällige Munot mit zugemauertem nördlichem Zugang. Hans Wilhelm Harder, 1851.