«Wechter Mirckh auf» (Wächter, Merk auf)

Er warnte vor Bränden, anrückenden Feinden oder Gewittern

Auf dem Munot sass, wie schon auf dessen Vorgänger Annot, das ganze Jahr und rund um die Uhr ein Hochwächter. Er warnte vor Bränden, anrückenden Feinden oder Gewittern und musste die grossen Rheinlastenschiffe ankündigen. Wichtig war auch das Schlagen der Stunden gemäss der Glocke der Stadtkirche St. Johann. Erst 1922 wurde der Hochwächter durch einen Munotpedell (Hausmeister) ersetzt.

Als Lohn bekam der Wächter nebst Geld auch Holz, Getreide und alle paar Jahre einen Dienstrock in den städtischen Farben. Mit seiner Familie konnte er zudem mietfrei im Turm wohnen.

Zur Unterstützung stand dem Hochwächter ein Beiwächter zur Seite, der ihn nachts für einige Stunden ablöste. Der Stadtrat wachte stets genau über die Wächter. Fehlverhalten wurde mit Lohnkürzungen, Entlassung oder gar Gefängnis bestraft.

Ein Turmwächter gibt mit einer Trompete ein Signal. Hausbuch Mendelsche Zwölfbrüderstiftung 1426–1549. Stadtbibliothek Nürnberg.


Auch heute noch wohnt der Munotwächter / die Munotwächterin in der Turmwohnung und läutet jeden Abend um 21 Uhr von Hand das Munotglöcklein.