Vereinshistorie
«Ja, ja, ihr habt es heut zu Tag bequem und gut auf eurem Munot, renoviert solid, und währenschaft ausgestattet und beleuchtet, Festhalle und Festplatz zu gleicher Zeit. Wir haben leider nie so schön getagt auf dieser alten, lieben Munotzinne!»
Aus «Der Geisterbesuch auf dem Munot», Festspiel zum 60. Jubiläum des Vereins
Die Zeiten ändern sich
Da hatten die Altvordern schon recht, in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts war das Leben definitiv ein anderes.
Man stelle sich vor: Damals gab es weder Gas noch Erdöl, an elektrische Beleuchtung war nicht zu denken. Wenn man ausging nahm man Laternen mit. Zur nächtlichen Beleuchtung der Zinne wurden Pechpfannen angebracht.
Auch die Vereinstätigkeit sah in den ersten Jahren anders aus: nach Schneestürmen mussten die Mitglieder mit «Schaufeln, Krücken und Zainen» zum Räumdienst antreten. Im Sommer wurde dafür Unkraut von der Zinne gezupft oder Schäden am Mauerwerk behoben. Aber sie nahmen diese Dienste wohl gerne auf sich, um ihren Munot zu erhalten und den nächsten Generationen zum Geschenk zu machen. Es hätte auch anders kommen können, wie uns die Geschichte zeigt.
Mit Reden, Musik, Gesang und 615 Böllerschüssen
Ein wenig kritisch schaut er in die Runde, so als hätte er heute noch ein Auge auf die Vorgänge im Munot, als dessen «Retter» er bezeichnet wird: Die Rede ist von Johann Jakob Beck. Seine Büste, die die Stadt ihm zu Ehren 20 Jahre nach seinem Tod eingeweiht hat, steht heute noch in der Waffenkammer und so mancher mag achtlos an ihr vorübergehen. Aber was hat dieser Mann (1786 – 1868), Kunstmaler, «Zeichnungslehrer» und Lebenskünstler, für Schaffhausen geleistet.
mehr über Johann Jakob Beck erfahren …
Zwischen 1564 und 1589 errichtet, bot der Munot am Anfang des 19. Jahrhunderts einen traurigen Anblick: Nach all den Jahren hatte er an Bedeutung verloren, das Mauerwerk zerfiel und war von Einsturz bedroht. Ja, die einst stolze Festung diente sogar als Steinbruch! Beck akzeptierte das nicht. Dank seiner Initiative begannen 1826 die Arbeiten an der Restaurierung.
Im Jahr 1839 wurden diese abgeschlossen, mit «Reden, Musik, Gesang und 615 Böllerschüssen» weihte man den renovierten Munot ein. Der Verein wurde gegründet.
Sein erster Präsident und der erste Munotvater war natürlich: Johann Jakob Beck.
Die Zielsetzung des Vereins
Seit jenem Jahr bis heute verfolgt unser Verein zwei Hauptziele:
- Erstens die «Erhaltung des Munots in seinem Charakter als historisches Bauwerk». Dank der Mitgliederbeiträge war es immer wieder möglich, die Unterhalts- und Renovationsarbeiten des Munots finanziell zu unterstützen.
- Zweitens bezweckt der Verein «die Förderung der Geselligkeit sowie den Tanz auf der Munotzinne». Mit eingeschlossen ist die Erhaltung der traditionellen Munot-Quadrille (oder Française) in ihrer althergebrachten Form.
Wir bemühen uns seit Jahren, diese Leitgedanken der Gründer mit den Anforderungen der modernen Freizeitgesellschaft zu verbinden. Der Beweis ist unser vielseitiges Jahresprogramm.