Wehrbau und Statussymbol

Zwischen 1564 und 1589 am Ort einer älteren Festung gebaut

Weithin sichtbar thront der Munot über der Stadt Schaffhausen. Zwischen 1564 und 1589 am Ort einer älteren Festung gebaut, war er der steingewordene Ausdruck einer stolzen und wohlhabenden Stadt, der damals weitherum seinesgleichen suchte.

Formal gehört der Munot zu den «Rondellen» – einem im 15. Jahrhundert entwickelten Festungstyp. Die älteren, mittelalterlichen Stadtmauern und -türme waren der Feuerkraft der damals neu aufkommenden, grossen Geschütze nicht mehr gewachsen.

Die neuen Festungsbauten waren daher breiter, mit stärkeren Mauern und grösseren Innenräumen ausgestattet, wo auch schwere Kanonen vor der Witterung geschützt Platz fanden. Damit gegnerische Geschosse möglichst wirkungslos an den Aussenflächen abprallten, waren diese abgeschrägt oder gerundet.

Bild: Museum zu Allerheiligen Schaffhausen (Foto: Jürg Fausch), Inv. 29716

Bild: Museum zu Allerheiligen Schaffhausen (Foto: Jürg Fausch), Inv. 29716

Auf die Rondelle folgten im 16. Jahrhundert sternförmige Bastionen mit mehreren Verteidigungsringen. Ein solcher Ausbau war beim Munot zwar geplant, wurde aber nie umgesetzt. Projektskizze Johann Georg Werdmüller, 1646.


Als Fratzenmund ausgebildete Geschützluke mit maskenartigem Gesicht. Die Haarpracht ist als Laubwerk ausgebildet. Darüber prangt die Jahreszahl 1566. Diese Art von Bauzier war in der Renaissance beliebt.