«Der Unnodt soll gebuwen werden»

Von der Munotzinne schweit das Auge über die Dächer

Heute wirkt der Munot wie aus einem Guss. In seiner 25 Jahre währenden Bauzeit erfuhr er jedoch mehrere grundlegende Planänderungen. Zunächst sollte der bestehende Rechteckturm Annot der Vorgängeranlage lediglich durch einen grossen Rundbau mit offenem Innenhof ergänzt werden. Erst 1571–73 wurde der alte Annot durch einen Rundturm ersetzt und ab 1578/79 schliesslich der Innenhof mit einem Gewölbe geschlossen.

Das massive, von neun Pfeilern getragene Gewölbe ist rund 6 Meter dick und sollte vor Spreng- und Brandgranaten schützen. Bereits kurz nach Bauabschluss zeigten sich jedoch grosse statische Probleme. Das Gewölbe musste durch zwei Mauern zusätzlich abgestützt werden (g).

Die verschiedentlich noch zu lesende These, dass der Munot nach Plänen von Albrecht Dürer (1471–1528) gebaut sei, gilt heute als überholt.

Grundriss des Munots:
a | Rundturm
b | Kasematte
c | Caponnièren
d | Nordzugang
e | Südzugang
f | Schiesskammern
g | Sicherungsmassnahme fürs Gewölbe


Rekonstruktionsvorschläge zu den Bau- bzw. Planungsetappen:
1 | Erster Bauplan: Rechteckturm Annot mit offenem Rondell (Hypothese).
2 | Munot im ursprünglichen Bauzustand mit Zinnenkranz, um 1600.