Feuer Frei!
Das Kriegshandwerk im Umbruch
Als man 1564 mit dem Bau des Munots begann, befand sich das Kriegshandwerk im Umbruch. Seit dem 15. Jahrhundert verdrängten Feuerwaffen zunehmend die älteren Armbrüste, Bögen und Schleudern. Mit Kanonen und Granaten standen neue Waffen mit bis dahin nie gekannter Zerstörungskraft zur Verfügung.
Angriffs- und Verteidigungstechnik mussten angepasst werden. Mauern und Kammern wurden verstärkt, grosse Zinnenöffnungen durch kleine Schiessscharten ersetzt. Um einen möglichst grossen Schusswinkel zu ermöglichen, waren diese innen und aussen trichterförmig erweitert.
Einige Schiessluken, wie das Beispiel vor uns, waren kunstvoll gestaltet. Die abgestuften Gewände sollten zugleich verhindern, dass aufprallende, feindliche Projektile durch die trichterförmige Öffnung ins Festungsinnere geleitet wurden.
Foto: ProSpect GmbH
Schiessscharte mit Prellholz zum Einhaken der Hakenbüchsen, um den Rückstoss beim Schiessen abzufangen.
Rechts: Hakenbüchse.
Foto: ProSpect GmbH
Schiessluke mit kunstvollem Rahmen aus pflanzenartig ineinander verwachsenen Rundstäben.