Ampelenturm

der Gerberbach im offenen Stadtgraben

Wo heute (unter uns) der Verkehr über die Bachstrasse rollt, floss ehemals der Gerberbach im offenen Stadtgraben. Die mittelalterliche Stadtmauer bog hier nach Osten ab, überspannte den Bach und band so die Festung auf dem Hügel in den Stadtmauerring ein.

Als mögliches Einfallstor für Feinde war der Bachdurchlass mit Eisengattern und einem Wachturm gesichert – dem Ampelenturm. Sein Name erinnert an die bekannte Familie Hampil, die in der Nähe ihren Wohnsitz hatte. Um 1608 verstärkte man den Turm mit einem imposanten Bollwerk.

Wie in vielen Städten wurde im 19. Jahrhundert auch in Schaffhausen der nun nutzlos gewordene Stadtgraben zugeschüttet und für den zunehmenden Verkehr mit einer Ringstrasse überbaut.

Der Ampelenturm wurde 1861 abgebrochen.

Bild: Museum zu Allerheiligen Schaffhausen, Inv. B5113

Bild: Museum zu Allerheiligen Schaffhausen, Inv. B5113

Die Zeichnung von Hans Wilhelm Harder aus dem 19. Jahrhundert
zeigt das eindrückliche Bollwerk von 1608 (sog. Schutzgatter-
Bollwerk) mit dem doppeltorigen Gerberbach-Durchlass und dem
Ampelenturm. Links davon die Mauer, die zur Munot-Festung
hinaufführt.

Bild: Museum zu Allerheiligen Schaffhausen, Inv. C4616

Bild: Museum zu Allerheiligen Schaffhausen, Inv. C4616

Auf der Stadtansicht von Johann Jakob Mentzinger (1644)
ist der Gerberbach-Durchlass mit dem Ampelenturm darüber
gut zu erkennen (orange markiert). Im Rundturm war eine
Wendeltreppe, die zur Wächterwohnung in der Turmspitze führte.